Charakteristisch für die städtebauliche Struktur Vredens sind die straßenbegleitenden giebelständigen Häuser. Dieser Typologie folgen auch die beiden Museumsgebäude aus den 70er und 80er Jahren. Die Erweiterung des Museums zum Kulturhistorischen Zentrum Westmünsterland integriert den Bestand und ergänzt ihn zu einem massstäblichen und kraftvollen Ensemble als Identifikations- und Zielpunkt an der Kulturachse Vredens. Ziel ist jedoch nicht allein das Zitat des vorgefundenen, sondern dessen Weiterentwicklung und Verfremdung. So formuliert der randständige First einen prägnanten baulichen Akzent als Gebäudekopf. Der Neubau erhält eine Vorsatzschale aus Gussglasmauerwerk im Dünnformat vermauert. Die matte Oberfläche der sandgestrahlten Gussglassteine verleiht dem Gebäude einen feinen Glanz. Der durch das kleine Format bedingte hohe Fugenanteil gibt dem Haus gleichzeitig eine tektonische Schwere und ist als zeitgenössische Referenz an die Klinkertradition des Münsterlandes zu verstehen.