In der kleinen Stadt Mössingen am Fusse der Schwäbischen Alb war ein neuer Polizeiposten zu planen. Dafür stand ein zuvor landwirtschaftlich genutztes Grundstück an der Kreuzung zweier Zufahrtsstraßen zur Verfügung. Das Grundstück am nördlichen Stadtrand war relativ groß bemessen, seine Nutzbarkeit war jedoch durch einen prächtigen Nussbaum deutlich eingeschränkt. Die umgebende Situation zeigte sich verkehrsdominiert, heterogen und eher eigenschaftslos. Sie verlangte nach einer städtebaulichen Ordnung. Der zweigeschossige Polizeiposten unterteilt das Grundstück in einen kleinen öffentlichen Vorplatz an der Kreuzung und einen rückwärtigen Polizeihof unter dem Nussbaum. Sein leicht auskragendes Obergeschoss markiert Eingang und Adresse. Der lang gestreckte eingeschossige Garagenbau ist mit dem Hauptbaukörper unmittelbar verbunden und trägt zur stadträumlichen Fassung der Situation bei. Eine Bushaltestelle konnte in das Ensemble integriert werden und stärkt den öffentlichen Charakter des kleinen Vorplatzes. Der Polizeiposten ist um ein zentrales Atrium mit offener Treppenanlage organisiert, welches zenital mit Tageslicht versorgt wird. Das schmale Budget verlangte nach einer einfachen und sorgfältig ausgewählten Materialisierung. Ein anthrazitfarbener Kratzputz überzieht den kerngedämmten Mauerwerksbau. Die Öffnungen werden von präzisen Weißbetonfertigteilen umfasst, in welche die Fenster mit ihren kräftigen Eichenholzrahmen eingesetzt wurden.
VOF-Verfahren 2009 / 1. Rang
Fertigstellung 2012
Bauherr Land Baden-Württemberg
BGF 1.015 m²
BRI 3.442 m³
Karl-Jaggy-Straße 36
72116 Mössingen
Auszeichnungen
Beispielhaftes Bauen Landkreis Tübingen 2017
Hugo-Häring-Auszeichnung BDA Baden-Württemberg 2014
Kratzputz anthrazit
Eichenholzfenster
Weißbetonfaschen
Edelstahl gebürstet